Karlsruher Bergdörfer Grünwettersbach | Hohenwettersbach  | Palmbach | Stupferich | Wolfartsweier   

Das Netzwerk NATUR Bergdörfer ist eine neu gegründete Initiative, die sich für den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit in den Karlsruher Bergdörfern einsetzt. Unser Ziel ist es, vielfältige Projekte vorzustellen, die zum Umweltschutz beitragen und zum Nachdenken anregen.


Im Netzwerk NATUR Bergdörfer engagieren sich Bürgerinnen und Bürger mit unterschiedlichen Expertisen leidenschaftlich für den Schutz und Erhalt der Natur. Einige der vielfältigen Engagements umfassen den Tierschutz mit Fokus auf Bienen-, Kröten- und Igelschutz, die Wiederansiedlung von bedrohten Vogelarten wie Steinkauz, Wiedehopf und Fasanen, den Erhalt von Streuobstwiesen, den nachhaltigen Gartenbau, Müllsammel-Initiativen, sowie das Engagement im Umweltschutz und Klimaschutz. Jeder Beitrag spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Biodiversität und dem Erhalt der natürlichen Schönheit der Bergdörfer.


Wir möchten ein überparteiliches Netzwerk bilden und die Zusammenarbeit engagierter Bürgerinnen und Bürger als Plattform für Menschen anbieten, die sich engagieren wollen und noch nicht genau wissen, was sie tun sollen. Die Zeit drängt und nur gemeinsam können wir etwas bewegen.


Kontaktieren Sie uns, wenn Sie aktiv etwas für unsere Umwelt tun möchten. Egal ob Sie schon Erfahrung haben oder neu in diesem Bereich sind, gemeinsam finden wir eine passende Idee für Ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.

Unser Engagement

Im folgenden werden wir das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern der Karlsruher Bergdörfer für den Schutz der Natur und des Klimas vorstellen. Wir möchten Ihnen verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie sich für eine bessere Umwelt einsetzen können und wie Sie Teil unserer wachsenden Bewegung werden können. Sie können die einzelnen Projekte und die dahinter stehenden Menschen kennenlernen und sich bei diesen melden, um aktiv mitzumachen. Wir hoffen, dass wir Sie dazu motivieren können, selbst aktiv zu werden. Denn nur gemeinsam können wir eine nachhaltige Zukunft für uns und kommende Generationen schaffen.

Mach mit beim Artenschutz in den Bergdörfern

Die Höhenlagen der Bergdörfer sind trotz einiger neuer Bebauungsgebiete immer noch ein Eldorado für unsere heimische Tierwelt. Hecken und Sträucher umranden die Felder und Wiesen und prägen damit eindrucksvoll das Landschaftsbild. Allerdings gibt es in der Kulturlandwirtschaft sowohl "Gewinner" als auch "Verlierer". Das Schwarzwild ist mittlerweile dauerhaft präsent und verursacht nicht nur Schäden an den Feldfrüchten, sondern beeinträchtigt auch den Lebensraum von Bodenbrütern wie Fasanen und Lerchen. Sogar Kitze und Junghasen fallen den vielen Sauen zum Opfer.

Die Rehe hingegen sind in ihrem Bestand nicht gefährdet, werden jedoch durch menschliche Störungen in ihren Rückzugsgebieten beeinträchtigt. Sie kommen erst spät in der Nacht aus dem Wald, um auf den Feldern zu äsen. Dank der Biotopverbesserungsmaßnahmen unserer Landwirte und einer konsequenten Bejagung des Raubwildes sind Hasen und Fasanen in Hohenwettersbach wieder präsent. Die Wildbestände werden in Zusammenarbeit mit der Wildforschungsstelle Aulendorf regelmäßig (4-mal im Jahr) nachts gezählt. Im Revier Bergwald wird Hase und Fasan nicht bejagt, ganz im Gegenteil!

Auch der Steinkauz ist wieder zurückgekehrt. Viele freiwillige Helfer, einschließlich Mitglieder des Naturtreffs Hohenwettersbach, haben sich für die Wiederansiedlung des Steinkauzes eingesetzt. Durch die Offene Jugendwerkstatt der Bergdörfer wurden Steinkauzbrutkästen auf Hochstämmen angebracht.


Was kann jeder einzelne Bürger sofort für den Wildschutz tun? Bitte halten Sie Hunde an der Leine, bleiben Sie auf den Wegen und parken Sie nicht auf Feldern und Wiesen. 


Ansprechpartner für Landschaftsschutz, heimische naturnahe Landwirtschaft, Demeter, Biotope, Vogelschutz (Steinkauz, Wiedehopf, Kiebitz, Feldlerche, Fasan, Hasen, Wildtiere usw.)  

  • Rudolf Weingarth (rudolf.weingarth@gmx.de) in Hohenwettersbach


Ansprechpartner für Naturschutz 

  • Carsten Bergfeld (carsten_bergfeld@web.de), Naturschutzwart in Hohenwettersbach


Ansprechpartner für Wiesenpflege und Artenschutz


Ansprechpartnerin für Igelschutz und Notfall-Aufnahme

Mach mit beim Amphibienschutz

In Hohenwettersbach befindet sich eine der größten Erdkrötenpopulationen in Karlsruhe, die jedes Jahr von Februar bis Mai eine bemerkenswerte Wanderung zu ihren Laichgewässern unternimmt. Die Erdkröten verlassen die Wiesen und Wälder rund um den Wasserturm Bergwald, um in ihren Tümpeln zu laichen. Dabei müssen sie in der Dämmerung die Straßen Hopfenacker und Dürrenwettersbacher Straße überqueren - und hier lauert ihre größte Gefahr:

Der Autoverkehr. Verschiedene Schutzmaßnahmen an Straßen sind wichtig, um den guten Erhaltungszustand der Art zu sichern, denn die Erdkröte gehört nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den "besonders geschützten Arten".


Wir arbeiten eng mit dem Umweltamt Karlsruhe zusammen, um den Schutz dieser wertvollen Tiere zu gewährleisten und den Bestand zu überwachen. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Mitstreitern, die sich für den Amphibienschutz engagieren möchten.


Ansprechpartnerin für Amphibienschutz

  • Ute Weiler (ute_weiler@web.de) in Hohenwettersbach

Mach mit beim Arbeitskreis Klimaneutrale Bergdörfer

Der Arbeitskreis klimaneutrales Hohenwettersbach ist eine engagierte Initiative in Hohenwettersbach, der sich seit 2019 dem Klimaschutz und der Förderung nachhaltiger Praktiken verschrieben hat. Unser Ziel ist es, Hohenwettersbach zu einer klimaneutralen Gemeinde zu machen, in der Umweltschutz und nachhaltiges Handeln im Mittelpunkt stehen.


In Zusammenarbeit mit der Karlsruher Energie und Klimaschutzagentur (Kek) arbeiten wir daran, Erfahrungen von Bürgern für Bürger zur Verfügung zu stellen. Durch Onlineveranstaltungen, wie beispielsweise informative Vorträge über Photovoltaikanlagen und Elektromobilität bieten wir unseren Mitbürgern die Möglichkeit, ihr Wissen über umweltfreundliche Technologien und nachhaltige Lösungen zu erweitern.


Ziel ist es, den Arbeitskreis auf alle Karlsruher Bergdörfer auszuweiten. Wir glauben daran, dass gemeinsame Anstrengungen und das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Deshalb suchen wir engagierte Menschen, die mit uns zusammenarbeiten möchten, um die Karlsruher Bergdörfer auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen.


Wenn Sie Interesse daran haben, aktiv am Klimaschutz teilzunehmen, sind Sie herzlich eingeladen, sich unserem Arbeitskreis anzuschließen. Gemeinsam können wir positive Veränderungen bewirken und unsere Region zu einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit machen. Werden Sie Teil des Arbeitskreises Klimaneutrales Hohenwettersbach und gestalten Sie eine grünere Zukunft für alle Karlsruher Bergdörfer! https://sites.google.com/view/wiki-ak-klima-hohenwettersbach/start


Antworten und Erfahrungsberichte von Bürger*innen an Bürger*innen im Rahmen des Projekts

Arbeitskreis Klimaneutrale Bergdörfer bieten zu Photovoltaik-Anlagen:

  • Stephan Schindewolf (stephan.schindewolf@t-online.de) in Hohenwettersbach (HW)
  • Michael Heidenreich (michel-heidenreich@web.de) in HW
  • Peter Weiler (weilerp@web.de) in HW


zu Elektromobilität:

  • Stephan Schindewolf (stephan.schindewolf@t-online.de) in HW


zu Wärmepumpen:

  • Sarah Tax (sarahtax130684@aol.com) in HW
  • Holger Baumhof (holger.baumhof@web.de) in HW


zu Nahwärme:

  • Ursula Mayr (ursula_mayr@yahoo.de) in HW


zu nachhaltig Sanieren, u.a. mit ökologischen Dämmstoffen

Mach mit bei der Pflege von Streuobstwiesen

"Herrlich hier, diese schönen Obstwiesen!"


Diesen Ausspruch hören wir oft von den zahlreichen Spaziergängern, die das Naherholungsgebiet Karlsruher Bergdörfer besuchen. Auch für uns ist es ein beliebtes Ziel und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Streuobstwiesen langfristig zu erhalten.


Wer sind wir? Bis jetzt sind wir eine kleine Gruppe, die sich dafür einsetzt, die vorhandenen Bäume zu pflegen, Lücken durch Neupflanzungen zu schließen und artenreiche Futterwiesen zu gewährleisten. Streuobstwiesen sind traditionelle Formen des heimischen Obstbaus und somit eine von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft. Leider sind viele Grundstücke auf unserer Gemarkung in einem bedauernswerten Zustand. Einige davon haben nicht einen einzigen Obstbaum, sondern stattdessen Waldbäume wie Ahorn. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie mangelndes Interesse, weite Anfahrt oder schlichtweg mangelnde Möglichkeiten, etwas zu tun. Leider bekommen wir im Dialog mit dem Liegenschaftsamt keine Auskunft über die Eigentümer, um mit ihnen in Kontakt zu treten.


Wenn Sie dies lesen und Ihr Interesse geweckt ist, bitten wir Sie, Kontakt mit uns aufzunehmen. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite, egal ob Sie Eigentümer sind oder einfach nur an einer künftigen Zusammenarbeit interessiert sind.

Helfen Sie uns, die Streuobstwiesen der Karlsruher Bergdörfer zu erhalten und zu pflegen, damit auch kommende Generationen diese wunderschöne Kulturlandschaft genießen können.


Ansprechpartner für die Pflege von Streuobstwiesen

  • Miriam Sonnenbichler (miriam@sonnenbichler.de) in Stupferich (ST)
  • Heidrun Höfer (heidrun.hoefer@online.de) in HW
  • Ralf Henkenhaf (ralf.henkenhaf@web.de) in HW


Ansprechpartner für Imkerei und Bienenschutz

  • Daniel Schmid (imkereischmid@web.de) in HW

Mach mit bei unseren monatlichen Sauberkeits-Aktionen

Wir lieben die Natur, die Tiere, unser Bergdorf-Landidyll und wollen dies für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten. Die Bewegung draußen, in Verbindung mit netten Leuten etwas für die Umwelt zu tun, direkt vor unserer Haustür, spornt uns Sauberkeitspaten an. Der Spaßfaktor und das gute Gefühl nach einer Sammelaktion haben durchaus Suchtcharakter. Bist du auch mal mit dabei? Wir sammeln ganzjährig und treffen uns zu verschiedenen Zeiten. Mitzubringen sind nur eigene Gartenhandschuhe, alles andere stellen wir. 


Wussten Sie z.B. dass Kippen für unsere Umwelt tickende Zeitbomben sind, die Gifte und das Mikroplastik des Filters unsere Böden und unser Wasser bedrohen? Gemeinsam mit der OJW Karlsruhe e.V. in Grünwettersbach haben wir daher ein Kippenprojekt für Karlsruher Schulen ins Leben gerufen und tragen durch Aktionen dazu bei, das Bewusstsein zu dahingehend zu verändern, dass Kippen nicht einfach nur weggeschnippt werden. Eine einzige Kippe verunreinigt bis zu 1000 Liter Wasser und benötigt ca. 15 Jahre, um zu verrotten. Helfen Sie uns mit, dieses Problem ein wenig bekannter zu machen?


Wenn auch Sie uns in irgendeiner Weise unterstützen möchten, schließen Sie sich uns gerne mal an oder werden Sie Teil unserer Arbeitsgruppe. Vielleicht können Sie Ihre Freunde zum Mitsammeln bewegen oder sogar von zuhause aus ein bisschen Werbung für unsere Sammeltouren auf Facebook oder Instagram machen? Wir freuen uns über jede helfende Hand und danken allen fleißigen Helferinnen und Helfern, die sich für unsere Natur und Umwelt einsetzen!


Wo und wann treffen wir uns?

Ansprechpartner*innen für:


  • Wettersbach: Gabriele Berblinger (gabi.berblinger@googlemail.com) Mittwochs für Müll,
    1. Mittwoch im Monat, 10 Uhr kl. Parkplatz Eingang Skulpturenweg. Einfach kommen…!

  • Stupferich: Petra Raquet (petra_raquet@web.de).
    Mittwochs für Müll, 15 Uhr Trollinger Str. 24, 1. Mittwoch im Monat. Einfach kommen…!

  • Wolfartsweier: Thomas Wunderberg, evang. Gemeindezentrum,
    abends von 17-19 Uhr, (thomas.wunderberg@googlemail.com). Temin bitte anfragen.

  • Hohenwettersbach: Monika Oberle und Eva-Maria Merkel (e.merkel@gmx.net),  
    1. oder 2. Samstag im Monat, 10 Uhr, Spitalhof 2e.

Mach mit bei der Offenen Jugend Werkstatt e.V.

Handwerken in der OJW - Jedes Kind hat seine Stärken


Die Offene Jugendwerkstatt Karlsruhe e.V. in Grünwettersbach betreut Kinder (unter 10 Jahren mit den Eltern), Jugendliche und junge Erwachsene beim handwerklichen Umsetzen ihrer Projektideen. Wochentags kommen Grundschulklassen, Ferienkinder, auch von Firmenmitarbeitern, Gruppen von Schülern zum Bau von Prototypen (nach der TheoPrax-Methode) für ihre Schulprojekte nach Vereinbarung zu uns. Samstags sind wir ab 10 Uhr offen und arbeiten gemeinsam mit den Händen, Werkzeugen, Geräten und Maschinen an Ideen der Kinder und Jugendlichen. Wenn Ideen fehlen, wir habe genug auf Lager!

Dabei ist uns wichtig, dass unsere „Kunden“ nach sorgfältigen Einweisungen selbstständig planerisch und praktisch arbeiten. Bei uns dürfen Fehler gemacht werden. Wir versuchen die Stärken der einzelnen Kinder zu erkennen und danach zu fördern und sie zu motivieren. Nicht wir schieben die Jugendlichen in eine praktische oder theoretische Richtung, sondern das Kind soll seine eigenen Stärken erkennen! Schulfrust versuchen wir durch kreative Tätigkeiten zu verringern.


Die Betreuer der OJW lernen die Jugendlichen innerhalb der oft jahrelangen Zusammenarbeit gut kennen. Wir sind daher häufig in der Lage Empfehlungen über die weitere berufliche Entwicklung abzugeben. Handwerker, Angestellter oder Akademiker spielen für uns dabei keine Rolle. Allein, die Stärken des Kindes oder Jugendlichen zählen. Da wir das Spektrum vieler Berufe als Betreuer in unserer OJW vereinigen, können wir das gewährleisten: Steinbildhauer, Glasbläserin, Schreiner, Kaufleute, Ingenieure vieler Fächer u.a. Elektrotechnik, Maschinenbau, Bautechnik, Werkstoffkunde, Verfahrenstechnik, Blechner-Meister, Sozial-Pädagoge, LehrerIn vieler Fächer, Kfz-Karosseriebaumeister, TechnikerIn, Hochschullehrer, Schulleiter, Schriftsteller, Unternehmer, IT-Fachmann, 3D-Drucker, Fotograf, Silberschmiedin, Künstlerin, etc.

 

Mit der Betreuung von Studierenden (Bachelor-, Masterarbeiten) in verschiedensten Studienrichtungen und auch von Praktika (AusländerInnen) bearbeiten wir auch anspruchsvolle Forschungsprojekte. Wir bieten unseren Jugendlichen neben dem Handwerk auch Einblicke in spätere Ausbildungs- und Fachrichtungen, sowie Gesprächsmöglichkeiten mit älteren jungen Erwachsenen.


Öffnungszeiten sind immer samstags von 10-14 Uhr oder nach Vereinbarung in der Hohenwettersbacher Str. 36., 76228 Grünwettersbach. https://www.offene-jugendwerkstatt.de


Ansprechpartner für die Offene Jugend Werkstatt ist 

Mach mit bei Nachhaltigkeit im Alltag unterwegs

Zukunftsfähig, resilient, selbstbestimmt und unabhängig – das sind die Werte, die uns leiten. Bei uns steht Ressourcenschonung im Fokus. Wir setzen auf Weiterverwendung und Kreativität. Gemeinsam erlernen wir altes Handwerk und nutzen unsere Ressourcen gemeinschaftlich oder geben sie auf sinnvolle Weise weiter. Es ist ein lebendiger Austausch, bei dem wir unsere selbstgemachte Haarseife gegen Essig tauschen und mit Freude gemeinsam Brombeeren sammeln und Bucheckern knacken. Das Reparieren einer Hose und das Sammeln von Altglas für die Weiterverwendung sind weitere Fähigkeiten, die wir gemeinsam erlernen.


In unserer Gemeinschaft erkennen wir, dass nicht jeder alles können oder machen muss. Jeder einzelne von uns bringt einzigartige Stärken, Vorlieben und Leidenschaften mit, die in unserer Gemeinschaft wunderbar zu einem großen Ganzen zusammenkommen.


Ansprechpartnerin für Nachhaltigkeit im Alltag

Melde Dich an zum Newsletter Terra Energiewende

Der kostenlose Newsletter TERRA Energiewende erscheint in 2 bis 4 wöchigem Abstand. Bei hochaktuellen Ereignissen auch in kürzerem Abstand. Er wird an etwa 600 Adressen im europäischen Raum mit Schwerpunkt Karlsruhe und Umland versandt. Der NL behandelt Themen der deutschen und weltweiten Energiewende, die Probleme der Klimakrise mit Hinweisen sowie positve Beispiele von gelungenen lokalen,regionalen und weltweiten Klimaschutzprojekten. Es geht darum, den Erhalt der Biodiversität und das Vermeiden einer Klimakathstrope als gemeinsame Aufgabe zu sehen. Neben aktuellen Information gibt es Hinweise auf Aktionen und Petitionen sowie eine Auswahl von Online- und Vorort-Terminen.


Ansprechpartner für Newsletter TERRA Energiewende ist 

      • Walter Trautwein (walter@trautwein.info)

Mach mit beim Ökologischen Gartenbau

Gärten spielen eine wichtige Rolle bei der Biotopvernetzung. Schon mit der Gestaltung kleinster Flächen, Blumenkästen, Sandkisten und Steinhaufen als Trittsteine zwischen auseinander liegenden größeren Biotopen kann jeder zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Bei der Anlage und Pflege von Hausgärten stehen wir gerne beratend zur Seite. Auch die praktische Herstellung von Pflanzenkohle und Terra Preta sind bei uns Thema.


Ansprechpartner für ökologischen Gartenbau ist 

  • Annette Trautwein (auwklauke@web.de)

Werde Mitglied bei einer Bürgerenergie

Eine Bürgerenergie ist eine Bürgerenergiegenossenschaft, die sich für die Förderung erneuerbarer Energien und die Reduzierung von CO2-Emissionen engagiert. Die Genossenschaft ermöglicht es ihren Mitgliedern, Anteile an verschiedenen Projekten zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen zu erwerben und dadurch aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Die Projekte umfassen die Errichtung von Solar- und Windenergieanlagen sowie die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen. So hat bereits das Dach des Sportvereins Hohenwettersbach eine Photovoltaikanlage der Bürgerenergie Durmersheim bekommen (siehe Foto), welche durch die Gemeinschaft von Bürgerinnen und Bürgern zinsbringend finanziert wurde. 


Übernehme eine Baum Patenschaft

Als Baumpate übernehmen Sie die Verantwortung für die Pflege eines Baums und tragen dazu bei, dass er gesund und vital bleibt. Das Konzept einer Baumpatenschaft ist einfach: Sie wählen einen Baum in Ihrer Nachbarschaft oder in einem öffentlichen Raum aus und übernehmen die Pflege. In der Regel beinhalten sie die regelmäßige Bewässerung des Baums, die Beseitigung von Abfall und Laub. Als Baumpate leisten Sie auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. 


Weitere Infos unter www.karlsruhe.de Stichwort Baumpatenschaft.

Die Artenvielfalt in den Wiesen der Bergdörfer

Die Wiesen in und um Hohenwettersbach sind eine strukturierte Kulturlandschaft, die trotz der Veränderungen durch den Menschen noch das Potenzial hat, eine vielfältige Pflanzen-, Pilz- und Tierwelt zu erhalten oder sogar zu fördern.


Um die bedrohte Artenvielfalt zu erhalten, ist es jedoch notwendig, die Stickstoffanreicherung im Boden zu reduzieren und auf Pflanzenschutzmittel wie Herbizide zu verzichten. Hier kollidieren die Interessen von Landwirtschaft und Artenschutz: Die ertragreiche Pflanzenproduktion erfordert Nährstoffzufuhr durch Düngung und Pflanzenschutz, während viele Arten nur auf mageren, also ungedüngten und wenig ertragreichen Wiesen überleben können. Eine naturnahe und nachhaltige Landwirtschaft könnte jedoch eine wesentliche Rolle im Landschafts- und Artenschutz spielen. 


Die Erhaltung artenreicher Grünflächen ist wichtig, da sie für die menschliche Gesellschaft zahlreiche wichtige Funktionen erfüllen: Bodenschutz, Trinkwasserschutz, Klimaschutz, Bestäubung von Pflanzen durch Wildbienen und andere Blütenbesucher, biologischer Pflanzenschutz z.B. durch Laufkäfer und Spinnen sowie die Erhaltung der genetischen Vielfalt für die zukünftige Nutzung von Nahrungspflanzen und Nutztieren wie der Honigbiene.


Um artenreiche und blütenreiche Wiesen zu erhalten, sollte die Mahd nicht häufiger als 2-3 Mal pro Jahr erfolgen. Besonders wichtig ist es, das Mähgut zu entfernen, um überdüngte Flächen zu entlasten und Pflanzenarten mit geringem Nährstoffbedarf wieder Lebensraum zu geben. Hier sind z.B. Hundebesitzer gefragt, da ihre Tiere zur Überdüngung der Wiesen beitragen oder das Mähgut durch Verunreinigungen unbrauchbar machen können.


Die Wiesen am Rande des Wohngebietes Fünfzig Morgen wurden vom Gartenbauamt als wertvoll eingestuft und sollen maximal 1-2 mal pro Jahr gemäht werden, nicht jedes Jahr und nicht komplett. Einige Streifen mit Gräsern und Kräutern sollten nicht gemäht werden, um Insekten und Spinnen eine Überwinterungsmöglichkeit zu bieten.


In einem gemeinsamen Projekt des Naturkundemuseums und der Stadt Karlsruhe erfasst Dr. Hubert Hofer seit März 2018 die Bodenfauna der Wiese rund um das Wohngebiet Fünfzig Morgen in Hohenwettersbach. Allein in diesem Jahr wurden über 70 Blütenpflanzenarten gefunden, 60 Spinnenarten und 30 Laufkäferarten mit Bodenfallen gefangen und bei mehreren Exkursionen bereits 22 Wildbienenarten nachgewiesen. Bei entsprechender Pflege werden sich immer mehr attraktive Arten wie die Bienen-Ragwurz, eine Orchidee, oder die auffällige Wespenspinne ansiedeln.


So könnten wir auch in Hohenwettersbach durch globales Denken und lokales Handeln einen Beitrag zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen und Mitbewohner auf der Erde leisten.


Weitere Infos unter https://taxonomie.naturkundemuseum-karlsruhe.digital/de/arten


Ansprechpartner für die Artenvielfalt in den Wiesen der Bergdörfer

Interessiert?

Wenn Sie auch ein solches Engagement zeigen und bereits Projekte in diesem Bereich umsetzen oder planen, würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören! Wir sind immer auf der Suche nach Gleichgesinnten und neuen Kontakten, um unsere Kräfte zu bündeln und gemeinsam noch mehr bewirken zu können. Unsere Ansprechpartner pro Bergdorf sind:


  • Hohenwettersbach: Rudolf Weingarth (Rudolf.Weingarth@gmx.de)
  • Stupferich: Petra Raquet (petra_raquet@web.de) und Elisabeth Fey-Tauer
  • Wettersbach (Ortsteil Palmbach): Claudia Rainfurth (claudia.rainfurth@web.de)
  • Wolfartsweier: Thomas Wunderberg (thomas.wunderberg@googlemail.com)


Oder schreiben Sie uns einfach eine Nachricht unter kontakt@natur-bergdoerfer.de

  • Kontaktpersonen sind Martin Fischer und Eva-Maria Merkel 

Aktuelles

Exkursion

Pflanzen und Spinnen in den Wiesen um Hohenwettersbach


Montag, 27.05.2024 17:00 Uhr - 19:00 Uh

Exkursion mit Dr. Judith Bieberich und Dr. Hubert Höfer


  • Treffpunkt: Springbrunnen am Lustgarten (Katholische Kirche), Hohenwettersbach
  • Dauer: ca. 2 Stunden, die Teilnahme ist frei.
 

City Cleaners

Kippensammeln zum Weltnichtrauchertag 2024


Unser Team der City Cleaners Germany - Karlsruhe macht mit Ihrer Aktion am 1. Juni aufmerksam auf die Problematik weggeworfener Zigarettenkippen und veranstaltet eine Großaktion vor dem Karlsruher ZKM.


Kommt vorbei und sammelt mit!

 

Kampf gegen Zigarettenkippen

Wie Freiwillige tausende Zigarettenstummel sammeln


https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/weg-damit-wie-ehrenamtliche-karlsruher-zigarettenkippen-den-kampf-ansagen-art-3052017


KA-news.de Bericht von Sophia Wagner vom 12. Dezember 2023

Bekämpfung der Späten Goldrute

Aktion Goldrute bekämpfen im Eisenhafengrund


Auf Initiative unseres Mitglieds Rudolf Weingarth in Absprache mit der Stadt Karlsruhe hatten wir bereits Anfang August zusammen mit einer Mitarbeiterin des Umweltamts eine erste Aktion zur Bekämpfung der Späten Goldrute in einer Wiesenfläche im Eisenhafengrund durchgeführt. Die relativ feuchte Fläche unterhalb der Mülldeponie ist derzeit völlig von der invasiven Pflanze Späte Goldrute (Solidago gigantea) dominiert. Obwohl die Goldruten durch ihre spätes Blühen für die Honigbiene (sie wurde von Imkern eingeführt) wertvoll sein kann, und durchaus auch einheimischen Insekten und Spinnen Lebensraum bietet, führt diese hohe Dichte zur Unterdrückung einheimischer Pflanzen- und Insektenarten. Deshalb sind Bekämpfungsmaßnahmen oder schöner gesagt Pflegemaßnahmen für die Fläche angebracht. Leider hat sich hier auch bei der Initiative des Netzwerks gezeigt, dass guter Wille nicht reicht, es müssen auch genügend Hände tätig werden. So hat sich die Aktion trotz des Einsatzes von Rudi und einigen Mitstreitern sehr in die Länge gezogen. Inzwischen – November – ist ein großer Teil der Fläche von der Goldrute befreit, auch unter Einsatz eines Balkenmähers, und die ausgerissenen Pflanzen werden so bald wie möglich abgefahren. Für das Ziel die Goldruten (und auch die Brombeeren) zu kontrollieren braucht man aber einen langen Atem. Nächstes Jahr wird man sehen, was erreicht wurde und wie sich die Fläche verändert hat. Gerne wollen wir auch zukünftig die Stadt weiter unterstützen und möglichst die Pflege und Beobachtung der Fläche in Eigenregie leisten. Dazu sind wir mit dem Umweltamt im Gespräch und arbeiten an einem abgestimmten Konzept, das wir dann ab nächstem Jahr hoffentlich umsetzen können. Es wäre schön, wenn wir da mehr Mitglieder und Freunde des Netzwerks zur Mitarbeit gewinnen könnten. Aus Sicht des Netzwerks wäre dieses Projekt ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt um die Bergdörfer und ein Beispiel für eine positive Zusammenarbeit der Stadt mit den Bürgern. 


Hubert Höfer & Rudolf Weingarth - 20.11.2023

Stadt.Wiesen.Mensch

Gemeinsam wertvolle Wiesen in Hohenwettersbach pflegen


Zu den wertvollen Wiesen im Wohngebiet Fünfzig Morgen besteht schon länger ein Informationsaustausch zwischen dem Gartenbauamt der Stadt und Dr. Hubert Höfer als Vertreter des Karlsruher Naturkundemuseums (und Anwohner). Im Rahmen des Forschungsprojekts Stadt.Wiesen.Mensch wurden 2022 am Wiesenrand auf Höhe des Spielplatzes Informationstafeln aufgestellt. Die landwirtschaftlich aktuell nicht genutzten Flächen (mit Ausnahme der Wegränder und des Spielplatzes) sollten seltener als bisher gemäht und v.a. nicht gemulcht werden. Das Gartenbauamt zeigt sich da sehr aufgeschlossen und kompromissbereit. Dieses Jahr hat man auf unsere Bitte wegen einer Exkursion die Flächen erst im August gemäht, so dass auch keine Herbstmahd nötig wird. Bei einer Mahd ab Mitte Juli müssen auch die Orchideenflächen nicht ausgegrenzt werden.


Von Seiten des Gartenbauamts besteht grosses Interesse mit Beteiligung der Bürger die wertvollen Wiesen im Wohngebiet Fünfzig Morgen und im Hochwasserbassin im Sinne der Artenvielfalt und des Insektenschutzes zu pflegen und zu entwickeln. Auch hier müssen verschiedene Aspekte und Interessen zusammen gedacht werden und ein Konzept erstellt werden, auf dessen Grundlage dann auch neue Maßnahmen, wie z.B. eine Beweidung im Frühjahr, vor der möglichst späten Mahd, eingeführt und getestet werden können. Hier bietet sich das Netzwerk als Ansprechpartner und Vermittler an und auch hier könnte man sich eine Zuarbeit, z.B. durch Aktionen wie Sensenmahd, händisches Entfernen von Goldruten und Jakobs-Greiskraut vorstellen. Erste Kontakte zu einem Tierhalter, der die Flächen mit Schottischen Hochlandrindern beweiden kann und will, wurden geknüpft.


Hubert Höfer - 20.11.2023

Große Artenvielfalt

Auch kleine Hausgärten können große Artenvielfalt beherbergen


Mehr als 1.000 Pflanzen-, Pilz- und Tierarten konnten in einem 250 m² großen Hausgarten im Innenstadtbereich einer mittelgroßen Stadt in Bayern gefunden werden. Mehrere Wissenschaftler haben über mehrere Wochen in 2020 und 2021 versucht möglichst viele Arten in dem Garten zu sammeln und mit Hilfe von ausgesuchten Artengruppen-Spezialisten zu bearbeiten. Ergebnis waren 1.083 bis zur Art bestimmte Organismen. Darunter sind 8 Säugetier-, 37 Vogel- und 2 Amphibienarten, damit sind die Wirbeltiere wohl nahezu vollständig erfasst. Die Insekten sind dagegen mit fast 700 Arten sicher noch nicht vollständig erfasst (u.a. Wanzen, Käfer, Hautflügler, Schmetterlinge), ebenso wenig wie die Spinnentiere mit 67 Arten. Artenreich waren neben den Gefäßpflanzen mit 125 Arten noch die Pilze mit 65 Arten. Damit wurde gezeigt, dass auch kleine Gärten im Stadtbereich ein enormes Potential für den Arten- und Naturschutz haben. Besonders bei naturnaher Gestaltung können Gärten viel zur Artenvielfalt beitragen. Vor allem im Vergleich mit der zunehmend ausgeräumten und intensiv genutzten Agrarlandschaft bieten sie zahlreichen Arten einen zunehmend wichtigeren (Ersatz-) Lebensraum. Das bedeutet auch, dass sehr viele Menschen die Möglichkeit haben zum Artenschutz beizutragen.


Was sind nun die Voraussetzungen für einen solchen Artenreichtum im Garten?


Der untersuchte Garten eines Mietshauses wurde in den 1980er Jahren angelegt. Er liegt relativ isoliert in einem recht stark versiegelten Bereich. An wesentlichen Strukturen umfasst er eine von Gebüschen umgebene Rasenfläche, überwiegend nicht heimische Gehölzarten bilden eine Hecke zum Nachbargrundstück, in dem zwei große Buchen stehen. Sonderstrukturen wie Teiche, Bruchsteinmauern o.ä. fehlen. In dem untersuchten Garten wurden Teilbereiche bei jeder Mahd als Insektenschutzstreifen ausgespart. Es handelt sich also um einen naturnah genutzten Garten, wie er ohne größeren Aufwand angelegt werden kann.


Erkenntnisse aus der Untersuchung


Einheimische Pflanzen beherbergen mehr Tiere und Arten als nichtheimische. Große Pflanzen (Gehölze) und Gruppen einer Pflanzenart werden von der Fauna besser angenommen. Besondere Bedeutung haben alte Gehölze, auch als einzelne Individuen. Ausgelegtes Totholz (Stämme) bietet Pilzen, Flechten und vielen Insektenarten einen Lebensraum, der sich über längere Zeiträume entwickelt. Eine Abschirmung gegen eine intensive Beleuchtung erwies sich als wichtig für die städtische Fauna. Im untersuchten Garten wurden keinerlei Pestizide (Gifte) verwendet, gedüngt wurde ausschließlich mit eigenem Kompost oder Grasmulch. Sonderstrukturen wie Sandhaufen für Wildbienen, Komposthaufen, „wilde Ecken“ oder Trockenmauern fehlten im Garten, sind erwiesenermaßen aber in der Lage, die Artenvielfalt noch deutlich zu steigern.


Die Ergebnisse sind publiziert als: Zehm, A., Protection, C., Blick, T. & Guggemoos, T. (2024): 1.000 Arten im Garten – selbst kleine Hausgärten können zur Artenvielfalt beitragen. – ANliegen Natur 46: online preview: 1–12. https://www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/meldungen/wordpress/garten

Bereits 1997 hat ein Karlsruher Biologe den Hausgarten seiner Familie in Durlach auf Insekten untersucht. In dem historisch seit 1887 gewachsenen, 325 m² großen „Bauerngarten“ mit zahlreichen Sonderstrukturen konnte er über 10 Jahre (1985 – 1994) hinweg 227 Stechimmen (Hautflügler: Bienen, Wespen und Ameisen) sowie 68 Schwebfliegenarten sammeln und bestimmen. Das sind rund ein Viertel aller in Baden-Württemberg vorkommenden Arten dieser Gruppen. Voraussetzung für diese beeindruckende Artenvielfalt war sicherlich die von ihm ebenfalls protokollierte Reichhaltigkeit und Ganzjährigkeit des Blühangebots durch über 200 Pflanzenarten. 

Nachzulesen in: Windschnurer, N. (1997): Bienen, Wespen und Ameisen in einem Hausgarten von Karlsruhe-Durlach. – Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg 71/72: 603–718.

 

Hubert Höfer - 20.11.2023

Kampf gegen Zigarettenkippen

Nur die Wenigsten werden bestraft

Kampf gegen weggeworfene Zigarettenkippen soll intensiviert werden

      Von Winfried Heck - BNN am 15.08.2023


Es ist mehr als nur ein optisches Ärgernis. Achtlos weggeworfene oder direkt in Pflanzenkübeln entsorgte Zigarettenkippen sind nicht nur unschön anzusehen, sondern ein echtes Umweltproblem. Nicht nur in Karlsruhe. Anders als viele Raucher vermuten, sind die Filter der Zigaretten nämlich keineswegs leicht abbaubar, sondern langlebiger Plastikmüll. Auch nach Jahren haben sie sich nur minimal zersetzt. Hinzu kommt, dass sich beim Rauchen in diesen Filtern jene über 150 hochgiftigen Substanzen konzentrieren, die in Zigaretten nachgewiesen wurden. Aus achtlos weggeworfen Kippen werden diese Schadstoffe bei Regen ausgewaschen und gelangen so in den Wasserkreislauf. Ägyptische Forscher haben herausgefunden, dass schon eine einzige Kippe pro Quadrat-meter genügt, um in Kräutern wie Pfefferminze oder in Wildkräutern, die Nikotinmenge auf das mehr als Zwanzigfache der erlaubten Menge ansteigen zu lassen. Nicht nur deshalb versuchen viele Städte inzwischen mit spürbaren Bußgeldern des Problems Herr zu werden. Auch in Karlsruhe sind 75 Euro Bußgeld zuzüglich 28,50 Euro Verwaltungsgebühren fällig, falls Zigarettenkippen nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Vorausgesetzt natürlich, der Übeltäter oder die Übeltäterin wird inflagranti erwischt. Nur rund 30 Mal pro Jahr sei das der Fall, wie Gabriele Berblinger vom „Netzwerk Natur Bergdörfer" auf Anfrage beim Amt für Abfallwirtschaft erfahren hat. Zwar hat laut Presseamt der Stadt Karlsruhe der Kommunale Ordnungs-dienst allein im laufenden Jahr bereits knapp 1.000 Kontrollen in den Grünanlagen durchgeführt, der Fokus liege dabei aber vor allem auf der Benutzung der Spielplätze, ob Regelungen zur Hundehaltung eingehalten werden und ganz allgemein auf Verunreinigungen. Weggeworfene Kippen sind eher „Beifang.“ Das sei unbefriedigend, aber wohl nur schwer zu ändern. Für Berblinger und ihre Mitstreiterinnen ist die Strafandrohung auch deshalb nur Teil der Lösung. Deutlich wichtiger sei, das Problem der weggeworfenen Zigarettenkippen stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, speziell der Raucher zu rücken. Dass dies gelingen kann, zeige sich in den Bergdörfern, wo schon seit Jahren unter dem Motto „Mittwochs-für-Müll" einmal monatlich die Natur von Müll und Schmutz befreit wird. Zunächst nur in Wettersbach, mittlerweile aber in allen Bergdörfern und sporadisch auch in Durlach. Eimerweise werden dabei auch Zigarettenkippen eingesammelt, sodass inzwischen ein spezielles Kippen-Projekt ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es unter anderem, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kippen bis zu zehn Jahre benötigen, um zu verrotten und dass eine einzige Kippe bis zu 1.000 Liter Wasser mit Giften und Mikroplastik verunreinigen kann. Aber auch Lösungen sollen angeboten werden. In Zusammenarbeit mit der Offenen Jugendwerkstadt Karlsruhe wurden beispielsweise bereits knapp 200 kostengünstige Kippenbehälter hergestellt, von denen rund 100 auch beim „Fest" in der Günther Klotz-Anlage zum Einsatz kamen. Man hatte einfach Tennisvereine angeschrieben und darum gebeten, die nicht mehr benötigten Dosen für Tennisbälle zu sammeln. Diese Dosen wurden dann umgearbeitet und so aufgepeppt, dass sie zum echten Blickfang wurden. Im Juli gab es zudem ein Gespräch mit Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach (Grüne), bei dem unter anderem aufeine Aktion der Stadt Dresden verwiesen wurde. Zum Weltnichtrauchertag wurde dort gemeinsam mit über 20 Partnern die Zigarettenkippen-Kampagne „Schnipp und weg?" gestartet. "So etwas würde wir uns auch in Karlsruhe wünschen, um damit auf die vielfältigen Probleme mit weggeworfenen Kippen aufmerksam zu machen", sagt Gabriele Berblinger. Lisbach habe versprochen, das Thema stärker in den Blick zu nehmen und das „Team Sauberes Karlsruhe" - das vormalige Amt für Abfallwirtschaft - zu informieren. „Wir werden da nicht locker lassen", sagt Berblinger und verweist darauf, dass selbst der Bundesverband der Tabakwirtschaft inzwischen eine Initiative gegründet hat (Im Internet unter www.achteaufdieumwelt.de), mit der eine Sensibilisierung und langfristige Verhaltensänderung bei Rauchern erwirkt werden soll. In den vergangenen drei Jahren wurden beispielsweise bereits 350.000 Taschenaschenbecher verteilt. Präventionsflyer sowie verschiedene Plakatmotive werden kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Ideen gibt es genug", sagt Berblinger.

Steinkäuze zurück

Steinkäuze zurück in den Bergdörfern
Jungkäuze in Stupferich beringt


Gute Nachrichten gibt es vom Steinkauz in den Bergdörfern zu berichten. Viele Jahre, gar Jahrzehnte nicht oder kaum noch zu sehen, ist der Steinkauz zurück. In Stupferich gibt es mindestens 2 (eher 3) Brutpaare und in Hohenwettersbach mindestens 1 Brutpaar. Dieser kleine Kauz ist stark bedroht, hat viele Feinde. Dazu gehören Mäusebussard, Milan, größere Eulenarten, der kletterfreudige Marder (Nesträuber) und andere. Dazu kommt der Mensch, der immer mehr durch Bebauung und Straßen in die Natur eingreift. Der geeignete Lebensraum des Steinkauzes sind Streuobstwiesen. Glücklicherweise finden sich in den Bergdörfern solche noch zu genüge. Verschiedene Initiativen versuchen den Steinkäuzen Hilfen durch künstliche Bruthöhlen und andere Maßnahmen anzubieten. In Stupferich wurde dieses Jahr erstmals 5 Jungvögel in einer handgefertigten Holzröhre bestätigt. Unseren Freunden aus Stupferich gelang es gar die Jungvögel zu beringen. So besteht möglicherweise die Entwicklung der Käuze weiter zu verfolgen. Jetzt ist der aber der Beweis erbracht (!), dass die in den Bergdörfern angebrachten Holzröhren vom Steinkauz angenommen werden. Alle bisherigen Bruten erfolgten nämlich in Naturhöhlen alter Bäume. Momentan sind etwa 30 Holzröhren ausgebracht. Im Bereich Batzenhof/Thomashof sollen demnächst 2 weitere Röhren aufgehängt werden.
Die Aufnahme ist Ende Juli 2023 in Hohenwettersbach entstanden.


Rudolf Weingarth - 31.07.2023

Netzwerk NATUR Bergdörfer

Beitrag des Netzwerk NATUR Bergdörfer beim Lustgartenfest in Hohenwettersbach


Am vergangenen Wochenende, 15. und 16. Juli, fand nach längerer Pause wieder das Lustgartenfest in Hohenwettersbach statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung präsentierten sich engagierte Mitglieder des Netzwerks NATUR Bergdörfer mit ihren Ständen der Öffentlichkeit und berichteten über ihre Aktivitäten zum Schutz von Natur und Umwelt. Das Netzwerk NATUR Bergdörfer wurde 2023 gegründet und setzt sich aus Bürgerinnen und Bürgern der Bergdörfer zusammen, die sich mit Fachwissen auf unterschiedlichen Gebieten und Engagement für die Bewältigung der ökologischen Krisen unserer Zeit einsetzen. Zu Beginn stellte Annette Trautwein das Netzwerk NATUR Bergdörfer vor, dessen Ziel es ist, Menschen mit guten Ideen über alle Bergdörfer hinweg zu vernetzen und einen Einstieg für angehende Umwelt- und Klimaschützer zu bieten. Ganz nach dem Motto: Auch kleine Maßnahmen können viel bewirken, wenn sie von vielen Menschen umgesetzt werden.


Als erster Beitrag wurde ein Praxisbericht über die Erfahrungen der Bergdorfbewohnerin Sarah Tax bei der energetischen Sanierung ihres Hauses mit Photovoltaik, Wärmepumpe und Fassadendämmung vorgestellt. Hier wurden die Einsparpotentiale für den Geldbeutel und die CO2-Belastung durch die kostenlosen Energiequellen Sonne und Umweltwärme als Königsweg für eine zukünftige autarke Energieversorgung aufgezeigt. Im Anschluss stellte die Offene Jugendwerkstatt e.V. (OJW), vertreten durch Peter Eyerer, ihr pädagogisches Konzept vor, bei dem Kinder und Jugendliche begleitet werden, planerische und handwerkliche Fertigkeiten zu entwickeln.


Einen eindrucksvollen Beitrag lieferte auch die von Gabriele Berblinger und Petra Raquet gegründete Initiative „Mittwochs-für-Müll". Sie informierte darüber, dass eine weggeworfene Zigarettenkippe, wenn sie 30 Minuten dem Regen ausgesetzt ist, 1000 Liter Oberflächenwasser von Flüssen, Seen sowie Meeren und damit unsere Nahrung mit Giftstoffen und Mikroplastikfasern (15.000 pro Kippe) belastet. In Zusammenarbeit mit der OJW wurden 100 wasserdichte Kippenbehälter hergestellt, die auch beim Fest in der Günther-Klotz-Anlage aufgestellt werden. Ein schöner Erfolg des Netzwerks NATUR Bergdörfer ist, dass sich in allen Bergdörfern feste Gruppen gebildet haben, die sich zum Teil monatlich, zum Teil wöchentlich zum Müllsammeln treffen.


Ein weiteres, oft unbekanntes Problem ist der Zustand der Streuobstwiesen in den Bergdörfern. Die Erhaltung dieses Natur- und Kulturgutes liegt der Streuobst Initiative e.V., repräsentiert durch Thorsten von Thaden, am Herzen. Rund 60 Prozent aller Obstbäume werden nicht ausreichend gepflegt, um sie zu erhalten. Die vielfältige Nutzung der Streuobstwiesen für Saft, Most, Kräuter, Heu, Holz oder Erholung beim Picknick oder Spaziergang gerät in Vergessenheit. Streuobstwiesen spielen eine zentrale Rolle im Kreislauf der Artenvielfalt und schützen bedrohte Tierarten.

Rudolf Weingarth berichtete über die Wildtiererfassung in Hohenwettersbach und hob hervor, dass es gelungen sei, den bedrohten Steinkauz durch Nisthilfen, die in Zusammenarbeit mit der OJW hergestellt wurden, wieder in Hohenwettersbach anzusiedeln. Auch der Bestand an Hasen und Fasanen habe sich durch verschiedene Schutzmaßnahmen im Vergleich zu den 90er Jahren leicht erholt. Während eines Windstoßes ergoss sich Wasser vom Bühnendach auf einige Teilnehmer, was für einige Heiterkeit sorgte. Moderator Bernd Struck, Revierförster im Bezirk Bergwald, konterte humorvoll: "Angesichts der viel zu trockenen Jahre freue ich mich über jeden Tropfen".

Den Abschluss der Vorstellungsrunde machten Ute Weiler und Anh-Tuan Kaiser mit dem Thema Amphibienschutz. Sie setzen sich dafür ein, dass die gefährdeten Kröten rund um den Bergwalder Wasserturm als die unter den Letzten ihrer bedrohten Art sicher zu ihren Laichgewässern in Hohenwettersbach gelangen.


Wenn auch Sie einen Beitrag leisten möchten oder selbst schon aktiv sind , schauen Sie sich doch einmal im Netzwerk NATUR Bergdörfer um. Das überparteiliche Netzwerk bietet eine Plattform für Menschen, die sich engagieren möchten, aber vielleicht noch nicht genau wissen, wie sie ihren Beitrag leisten können. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf, finden Sie Ansprechpartner zu den vorgestellten Initiativen und werden Sie aktiv für unsere Umwelt. Egal, ob Sie bereits Erfahrung haben oder neu in diesem Bereich sind, gemeinsam finden wir eine passende Idee für Ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.


Eva-Maria Merkel - 20.07.2023

Malwettbewerb

 "Wir malen unsere Wunsch-Zukunft"


Im Rahmen des EnergieQuartiers Hohenwettersbach beteiligten sich Kinder der Städtischen KiTa “Wiesenwichtel”, der Evangelischen KiTa “Regenbogen” und der Schule im Lustgarten an einem Malwettbewerb mit dem Titel “Wir malen unsere Wunsch-Zukunft”. Die Vorgabe für die Kinder war, Bilder zu Themen wie Sonnen- und Windenergie, Lebens- und Wohnräume, Natur, Tiere und Menschen zu malen. Im Herbst hatten die Kinder der drei Einrichtungen circa 160 Kunstwerke gemalt und gebastelt. „Es ist großartig zu sehen, wie die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ideen für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunftsgestaltung ausdrücken!“ So Walter Trautwein vom Arkeitskreis Klimaneutrales Hohenwettersbach und Ideengeber des Malwettbewerbs. Die Ergebnisse waren für die Angehörigen der Jury so vielfältig und kreativ, dass sie sich schwertaten, aus den gemalten Bildern die Gewinner auszuwählen. Das Gremium bestand aus Elke Ernemann, Ortsvorsteherin, Mathias Friedmann von der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) und Annette Trautwein als Vertreterin des AK Klima. Die Preisverleihung übernahm das Ehepaar Trautwein, und die Siegerinnen und Sieger erhielten Buchpreise und Buntstifte. Auch die übrigen teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bekamen kleine Präsente. Unser Wunsch an sie: Sie sollten gemeinsam auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Zukunft darüber reden und da ansetzen, “wo man etwas ändern muss, kann oder soll.” Die KEK arbeitet in den Bergdörfern eng mit dem Arbeitskreis klimaneutrale Bergdörfer zusammen.  https://www.kek-karlsruhe.de/galerie-hohenwettersbach/